Hangar 21
Beschreibung des Gebäudes Hangar 21
– Baujahr: 1935-36, Nutzung als Flugzeughangar des 2. Weltkrieges
– Von 1943 – ca. 1997: Nutzung als Karosseriewerkstatt der britischen Streitkräfte
– Am 19.02.1998 Eintragung als Baudenkmal A 537. Ehemalige Luftwaffenkaserne Fliegerhorst. Ortsteil Detmold-Nord. Lage im Hoffeld (ehemalige Kaserne) in Zusammenhang mit 22 weiteren Objekten.
– Die Flugzeughalle ist eine große in Eisenbeton-Bauweise errichtete Halle, die von einer Stahlkonstruktion aus Bogenbindern mit parabolisch geformten Obergurten und Zugbändern in Längsrichtung überspannt ist. Der Konstrukteur des Gebäudes war Oberregierungsbaurat Dr.-Ing. Mehmel des Reichsluftfahrtministeriums. Zum Rollfeld hin (nach Südosten) hatte die Halle große Stahl-Rolltore, das darüber liegende Giebelfeld war mit querrechteckigen Fenstern mit vertikalen Eisensprossen verglast.
– Ab 1.4.1999 Umbau zum „Art Kite Museum“ (Drachenmuseum) in Verbindung mit der Expo 2000. Umbauter Raum: 53.268 cbm, davon große Halle 4.288 cbm; Nutzfläche 7.834, davon große Halle 2.118 cbm; Grundstücksfläche 20.000 qm; Hangarhalle mit ca. 74 x 42 m Größe frei überspannt von gebogenen Fachwerkträgern aus Stahl mit aufliegenden Gasbetonplatten. Die Taufhöhe beträgt 9,00 m.
– Unter den waagerechten Untergurten wurde eine Gitterrostebene abgehängt, die zum einen zur Befestigung leichter Exponate wie z.B. der Drachen diente. Oberhalb dieser Gitterrostebene sind sämtliche Technikeinrichtungen versteckt und über Wartungsgänge zu erreichen. Seitlich an die Haupthalle schließen sich an den West- und Ostquerseiten zweigeschossige, massive Anbaukörper wie Widerlager an, in denen im Obergeschoss Ausstellungs- und Seminarflächen, im Erdgeschoss auch abgetrennte Sondernutzflächen untergebracht sind. Diese Geschosse waren mit der Halle verbunden, sind jedoch über mobile Trennwände auch für Sondernutzungen abgetrennt worden. An der Nordseite schließt sich ein eingeschossiger Gebäudeteil an, der mit Technikräumen bestückt wurde. Da diese Räume größtenteils auch einen direkten Zugang von außen haben, können diese Räume auch losgelöst vom Hallenbetrieb genutzt werden. Die Südfassade des bestehenden Gebäudes wurde ursprünglich von den bereits erwähnten verschiebbaren, gebäudehohen Stahl-Toranlagen gebildet, die sich über die gesamte Gebäudebreite öffnen ließen. Die britischen Streitkräfte ersetzten diese Toranlagen durch massive Mauerwerkswände.
– Diese Mauerwerkswände wurden im Zuge des Umbaus zum „Art Kite Museum“ heraus abgebrochen und durch eine hinter die erste Stahlträgerachse verschobene Fassade aus Stahl und Glas ersetzt. Diese Fassade ist dreischichtig aufgebaut, wobei der Kern von einer Pfosten-Riegel-Konstruktion gebildet wird, die notwendige statische, bauphysikalische und akustische Anforderungen erfüllt. Außen davor gestellt wurde eine Fassadenkonstruktion aus transluzentem Material (Milchglas) mit untergeordneter Konstruktion und Teilung, so dass die Flächigkeit dieser Fassade seien Wirkung nach außen voll entfalten kann. Im Inneren ist ebenfalls die Struktur der Fassadenkonstruktion so weit wie möglich verdeckt worden. Während der Nutzung als „Art Kite Museum“ wurde dieses zusätzlich erreicht über im Abstand vor der Fassade gespannte Glasgewebebahnen, um für die Drachen einen ruhigen, himmelsähnlichen Hintergrund zu schaffen. Im Zwischenraum wurden Leuchten installiert, die eine gleich bleibende Helligkeit der Fassade unabhängig von der jeweiligen Witterung herstellen können.
– Um für die Drachenexponate eine ausreichende Raumhöhe zu schaffen, wurde der Hallenboden um 1,50 m abgesenkt. Dreiseitig an Ost-, Nord- und Westseite wurde dadurch ein Umgang gebildet, der auf dem Niveau des ehemaligen Hallenbodens verblieb. Hinter diesem Höhenvorsprung liegt wie ein Rückrat die technische Versorgung des Gebäudes. An der Südseite wurde auch das Außengelände mit Gefälle zum Gebäude hin entsprechend stufenförmig um die vorgenannten 1,5 m abgesenkt und führt damit automatisch zum Halleneingang. Die Verbindung vom alten Hallenniveau auf den Umgängen, und neuem, tiefer gelegenen Hallenboden wurde an der Südseite im Gebäudeinneren über Rampen mit leichtem Gefälle geschaffen. Notwendige Treppen an den Ecken im Inneren hinter der Südfassade bilden die Verbindung zu den seitlichen Obergeschossen. Die zweiten Fluchtwege aus den Obergeschossen werden auf das Dach des nördlichen Anbaus geführt und von dort über Stahlspindeltreppen auf Geländeniveau.
– An der Südwestecke schließt das ehemalige so genannte Tower-Gebäude an, ein dreigeschossiges Gebäude mit runder Südfassade und Dachterrasse, sowie einem ebenfalls begehbaren Flachdach des Treppenhausaufbaues und einem leicht geneigten Walmdachbereich. Die Dachterrasse ist mit Stahlgeländern umfasst. Im Erdgeschoss wird das Towergebäude als Café oder für kleinere Feiern benutzt, in den Obergeschossen sind Nutzungen als Büro für die Verwaltung des Gebäudes und das „Kulturteam“ der Stadt Detmold vorhanden. Die Toilettenanlagen sind im dazu gekommenen Untergeschoss in der Nähe des Cafes angeordnet, aber auch an den nördlichen Gebäudeecken für Besucher und Personal zugänglich. Die Büronutzung besitzt eigene sanitäre Einrichtungen in den Büroetagen.
– Baukosten „Umbau zum Art Kite Museum“ ca. 8,4 Mio. Euro, davon rund 70-80% Förderung des Landes in Verbindung mit der Expo 2000.
– Von 1.4.2000 bis 31.3.2005 Nutzung als „Art Kite Museum“
– Von 1.4.2005 bis 2007 Nutzung als Veranstaltungshalle
– Seit 2008 Sitz des Kulturamtes der Stadt Detmold und Veranstaltungshalle / Kulturfabrik